Das Millionen Jahre alte Zinnkraut gehört zur Familie der Schachtelhalme. Es wurde schon früher dazu verwendet, Zinngefäße wie Töpfe zu putzen oder Holz, Aluminium und Kupfer zu polieren. Heutzutage wird mit dem natürlichen Heilmittel Tee wie Blasen- oder Nierentee zubereitet. Zinnkraut besteht aus Kieselsäure und Silicate. Es wird gern für verschiedene gesundheitliche Beschwerden angewendet. Lies hier alles Wissenswerte rund um die Eigenschaften, Verwendungsmöglichkeiten und positiven Wirkungen von Zinnkraut, das sich nicht durch Blüten, sondern eher durch Sporen vermehrt.
Vorkommen und Anbau von Zinnkraut
Zinnkraut ist vorwiegend in Europa und im Norden von Asien beheimatet und bereits aus der Antike bekannt. Die Ernte erfolgt von Frühling bis Herbst. Verwertet wird das gesamte Kraut ohne Wurzeln. Du findest es an Wiesen- und Wegrändern, Äckern, Feldern und Böschungen. Die mehrjährige Heilpflanze wächst vorwiegend auf feuchten, lehmigen Böden und bevorzugt sonnige Standorte. Die Wuchshöhe beträgt bis zu 50 Zentimeter und die Triebe werden durchschnittlich drei bis fünf Millimeter dick. Die Pflanze zeigt sich mit reichlich verzweigten Rhizomen, die bis zu 1,60 Meter in den Boden reichen können. Achte jedoch darauf, dass Du das Zinnkraut beim Sammeln nicht mit anderen Schachtelhalm-Arten verwechselst, die sehr giftig sind und eine Sporenähre tragen. Beim Zinnkraut ist das untere Glied der aufrecht wachsenden Seitenäste viel länger als die anderen. Dies ist das wichtigste Erkennungszeichen.
Die positiven Wirkungen des Zinnkrauts
Zu den wertvollen Inhaltsstoffen der Heilpflanze gehören:
- Kieselsäure
- bioaktive Pflanzenstoffe wie Kaempferol oder Quercetin-Glycoside
- Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium, Eisen und Magnesium
- Flavonoide
- Saponine
- Gerbstoffe
- ätherische Öle
- Bitterstoffe
- Carbon- und Pflanzensäuren
Diese Stoffe machen das Zinnkraut zur Heilpflanze. Die positiven Eigenschaften wurden bereits in der Antike von römischen und griechischen Ärzten geschätzt. Das Kraut kann beispielsweise bei einer Blasenentzündung angewendet werden. Zudem soll es positive Wirkungen auf die Knochen, das Blut, die Haut und Wundheilung haben. Die Kieselsäure hat zusammen mit den enthaltenen Mineralien und Flavonoiden eine bindegewebsfestigende, entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung. Das Zinnkraut hat aufgrund der ätherischen Öle, Flavonoide und Saponine zudem einen harntreibenden Effekt. Die ableitenden Harnwege, beispielsweise die Blase und Harnröhre, können dadurch gut durchgespült und somit schädliche Keime ausgeschwemmt werden. Das Zinnkraut eignet sich daher zur Behandlung entzündlicher Harnwegsinfektionen. Die Bitterstoffe, ätherischen Öle und Flavonoide wirken durchblutungsfördernd, sodass die Heilpflanze außerdem bei rheumatischen Beschwerden hilfreich sein kann. Die Bitterstoffe regen die Verdauung und Produktion der Gallenflüssigkeit an.
Tee oder Badewasser aus Zinnkraut zubereiten
Gebe auf zwei Teelöffel des Krauts ¼ Liter kochendes Wasser. Lasse die Teemischung eine halbe Stunde lang ziehen und trinke nach dem Abfiltern fünf mal täglich eine Tasse Tee. Damit förderst Du die Ausscheidung von schädlichen Keimen. Mit dem Tee heilen zudem Geschwüre besser ab. Bei Funktionsstörungen der Nieren, des Herzens oder bei Wasseransammlungen im Körper wird von der Einnahme abgeraten. Falls Du die Heilpflanze Deinem Badewasser hinzufügen möchtest, gibst Du 50 Gramm getrocknetes Kraut auf einen Liter kaltes Wasser, lässt es über Nacht stehen, entfernst das Zinnkraut und vermischt die verbliebene Flüssigkeit mit Deinem Badewasser. Äußerlich angewendet hilft die Heilpflanze bei Wunden und Entzündungen.
Zusammenfassung
Das Zinnkraut enthält viele wertvolle Inhaltsstoffe wie die Kieselsäure als Hauptwirkstoff und wichtige Mineralien und kann somit bei verschiedenen gesundheitlichen Beschwerden helfen. Es dient vor allem zur Behandlung von Harnwegsentzündungen und zur Durchspülung der Nieren. Die Verwendungs- und Zubereitungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig.