Ob Schnittlauch, Petersilie, Basilikum oder Majoran, Kräuter sind aus der heimischen Küche nicht mehr wegzudenken. Doch sie dienen nicht nur der geschmacklichen Verbesserung der Speisen, viele Kräuter haben auch eine große Heilkraft. Der Grund hierfür sind die enthaltenen wertvollen Inhaltsstoffe. Welche dies sind, davon hängt die jeweilige Heilkraft der Kräuter ab bzw. für welche Beschwerden und Erkrankungen sie zum Einsatz kommen können. Lies hier die wichtigsten Inhaltsstoffe.
Vitamine und Mineralstoffe
Petersilie übertrumpft mit ihrem hohen Vitamin C-Gehalt Obst und Gemüse wie Paprika und Orangen, die bewährte Vitamin-C-Spender sind und beispielsweise das Immunsystem stärken. Sie enthält zudem reichlich Vitamin A. Wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Kalium, Kalzium und Eisen, die in Kräutern wie Majoran, Rosmarin, Salbei und Thymian enthalten sind, sorgen für einen gut funktionierenden Stoffwechsel und verbessern die Nährstoffzufuhr.
Antioxidantien
Einer der wichtigsten Gründe für die gesundheitliche Relevanz der Kräuter ist der teilweise große Anteil an Antioxidantien. Sie sind in der Lage, aggressive Radikale im Körper an sich zu binden, um sie unschädlich zu machen. Sehr bedeutsam ist das Flavon Luteolin, das in Kräutern wie Petersilie, Kamille, Pfefferminze und Rosmarin vorkommt. Es gilt als antioxidativ und entzündungshemmend.
Ätherische Öle
In nahezu allen wohlriechenden Pflanzen sind ätherische Öle enthalten, so auch in vielen Kräutern wie Fenchel, Kamille, Pfefferminze oder Schafgarbe. Sie sind besonders interessant für Feinschmecker, denn dadurch wird den verschiedenen Speisen ihr charakteristisches Aroma verliehen. Dank des intensiven Geschmacks kannst Du beim Würzen den Salzkonsum verringern, um Deine Ernährung natriumärmer zu gestalten. Mit ätherischen Ölen kannst Du die Verdauung anregen, Magen- und Darmbeschwerden verbessern und Entzündungen lindern. Ätherischen Ölen wird zudem eine bakterizide Wirkung nachgesagt.
Sekundäre Pflanzenstoffe
Ebenso enthalten sind Harze, Saponine, Alkaloide, Bitter-, Gerb- und Schleimstoffe, Enzyme, organische Säuren und pflanzliche Hormone. Viele der Verbindungen gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die beispielsweise das Immunsystem stärken, die Verdauung unterstützen, eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung haben und den Cholesterinspiegel senken können. Viele Gerbstoffe haben zudem eine schmerzlindernde Wirkung. Enthalten sind sie beispielsweise in Kräutern wie Kamille oder Schafgarbe.
Bitter-, Farb- und Scharfstoffe
Farbstoffe wie die Flavonoide stärken das Immunsystem und schützen die Zellen. Bitter- und Scharfstoffe wirken sich auf den Magen-Darm-Trakt positiv aus. Bei Magen- und Verdauungsbeschwerden wie Völlegefühl, Verstopfung oder Appetitlosigkeit können beispielsweise Löwenzahn, Enzian, Schafgarbe und Spitzwegerich dank der Konzentration an Bitterstoffen helfen. Auch die Leber und Galle werden dadurch in ihrer Funktion unterstützt.
Flavonoide und Gerbstoffe
Viele Flavonoide, die beispielsweise in Kamille und Petersilie enthalten sind, weisen entzündungshemmende und antikanzerogene Eigenschaften auf, sind kreislaufstärkend, krampflösend und durchblutungsfördernd. Gerbstoffe können Bakterien bekämpfen, sind entzündungshemmend, schmerzmildernd, blutstillend, schweißhemmend und entgiftend. Wiesen-Salbei ist reich an Gerbstoffen.
Heilkräuter können sowohl innerlich als auch äußerlich angewendet werden, zum Beispiel in der Form von Tees, Salben, Aufgüssen, Bädern und Umschlägen.
Zusammenfassung
Kräuter enthalten viel mehr wertvolle Inhaltsstoffe als "nur" Vitamine und Mineralstoffe. Diese zusammen in der Kombination machen sie so bedeutsam in der Küche beim Kochen und bei vielen weiteren Anwendungsgebieten. Kräuter sind wahre Geschmacks- und Nährstoffpakete.